Lebendfalle für Papierfischchen

Papierfischchen Lebendfalle (nicht für Silberfischchen geeignet)

Entwickelt vom Rathgen Forschungslabor, Berlin

Die Falle mit dem Deckel nach oben an einem möglichst dunklen Ort in Wandnähe aufstellen, wo Papierfischchen vermutet werden oder bereits gesichtet wurden. Die Papierfischchen klettern an der Hülse nach oben und fallen in den Deckel, aus dem sie wegen der glatten Oberfläche nicht mehr entkommen können. Was Sie danach mit den Tierchen machen, überlassen wir Ihnen. Es wird kein Köder benötigt. Falls Sie einen verwenden möchten, bietet sich unser Cricket Powder an. Die Fallen sollten wöchentlich kontrolliert werden.

Den Deckel zum Reinigen nur auspusten, nicht auswischen! Sonst kann die glatte Oberfläche durch Mikrokratzer beeinträchtigt werden.

Für das Monitoring von Papierfischchen haben sich zwei Arten von Fallen als erfolgreich herauskristallisiert (siehe dazu auch den Report des NIPH (2019) in den Downloads). Diese sollten beide gleichzeitig verwendet werden:

• Einfache Klebefallen, die mit einem Köderpulver, dem "Cricket Powder" (zermahlene Grillen) versehen werden.
• Lebendfallen aus einfachen Kartonhülsen mit einem sehr glatten Alu-Deckel. Die Tiere mögen es anscheinend die rauhe Oberfläche emporzukriechen und bleiben dann in dem Deckel gefangen.

Bitte beachten Sie, dass Monitoring noch keine Bekämpfung darstellt.

Zu Papierfischchen allgemein

• Haben Silberfischchen abgelöst, heute 98% des Fischchenbefalls Papierfischchen
• Leben „von Luft und Liebe“, deshalb große Verbreitung
• Brauchen keine Feuchtigkeit im Gegensatz zu Silberfischchen
• Einmal Befall, bekommt man sie kaum mehr 100% raus
• Kommen durch Ritzen und kleinste Löcher im Bau, leben ausschließlich in Innenräumen
• Kommen ins Haus durch Neuerwerbungen und Verpackungen, Larven sind so winzig, dass sie nicht erkannt werden können
• Zu Biologie, Lebensweise und weiterführender Literatur empfehlen wir einen Blick auf Museumsschaedlinge.de

Tipps

Prävention

• Alle Bücher, Kartonagen, Verpackungen etc. regelmäßig untersuchen und abklopfen/ausschütteln
• Auf Befall geprüfte Archivalien, alte Briefe und Postkarten, Akten und Ordner in dichtschließende Plastikboxen verstauen
• Ritzen, Löcher, Spalten, Rohr- und Lüftungsschächte verschließen, z.B. mit Silikon
• Ventilation verbessern, Wandbereiche freihalten
• Lagerung von Transport und Verpackungsmaterialen getrennt von Sammlung
• Metallschränke mit glatter Oberfläche benutzen, daran kommen Sie nicht hoch
• Kälte unter 9-10 °C über Wochen unterbricht die Papierfischchen-Entwicklung
• Depottüren abdichten, Teppichbrücken unter Feuerschutztüren, z.B. Firma Julius Zapp (Hinweis von Stephan Biebl)
• Fenster mit Aeroxon Fliegenfalle abkleben
• Diatomeenerde in Ritzen, Sockelleisten, Hohlräumen ausbringen
  VORSICHT: Diatomeenerde nie lose flächig verteilen, geht sonst in Raumluft und reizt Atemwege und Haut
• Neemöl als natürliches Insektizid. Flächen damit abwischen.

Bekämpfung

Einzelne Objekte behandeln mit...

• Anoxiaverfahren
• Über 12 Stunden einfrieren bei -20°C
• Wärmeverfahren über 1 h bei +47,5°C

Räume behandeln mit...

• Diatomeenerde
• Insektizid (siehe dazu auch den Report des NIPH (2019) in den Downloads).
• Schädlingsbekämpfer zu Rate ziehen!

Detailliertere Informationen, auch zu Bekämpfungsmöglichkeiten finden Sie unter Museumsschaedlinge.de, bei den Downloads oder sprechen Sie uns an.